Eine kontroverse Diskussion hat Möbel Pfister in der Schweiz mit seiner neuen Werbekampagne ausgelöst. Auf einer doppelseitigen Anzeige der Gratis-Zeitung "20 Minuten" benutzt das Unternehmen den Fall des 17 Jahre alten Straftäters "Carlos" für seine Zwecke, der dort in den vergangenen Wochen für heftiges Aufsehen sorgte. Der Jugendliche war mehrfach straffällig geworden und kostete dem Staat umgerechnet mehr als 23.500 Euro pro Monat, schreibt "Der Landbote".
Im Rahmen seiner Kampagne zeigt Pfister auf der einen Seite der Anzeige einen Zeitungsausschnitt über die Kosten, die der Kriminelle verursachte und betitelt diesen mit den Worten "Schön. Teuer". Auf der gegenüberliegenden Seite werden unter der Überschrift "Schön. Günstig" diverse Möbel der gleichnamigen Produktlinie des Händlers abgedruckt.
"Wir haben die lauterkeitsrechtlichen und ethischen Grenzen intern ausgelotet", erklärt Carlos Friedrich, Marketingchef von Möbel Pfister. Es sei erwartet worden, dass die Werbung "positive und negative Reaktionen" erzeugt. So seien auch entsprechende Mails zur Kampagne beim Unternehmen eingegangen.
Die Werbebranche betrachtet die Kampagne unterdessen verhalten kritisch. "Eine Werbung soll unterhalten und darf nicht langweilen", meint der Werber Frank Bodin. Allerdings könnte Möbel Pfister seiner Meinung nach übers Ziel hinausgeschossen sein. "Man hat die Marke mit einem Jugendlichen in Verbindung gebracht, der nicht gerade ein Sympathieträger ist."