imm cologne 2022

Warum die Absage jetzt gekommen ist

Die Koelnmesse hat es sich gemeinsam mit dem VDM und weiteren Branchenvertretern nicht leicht gemacht. Doch letztendlich wird, nach 2021, auch die 2022-Ausgabe der „imm cologne“ nicht stattfinden. Es gibt

Die Koelnmesse hat es sich gemeinsam mit dem VDM und weiteren Branchenvertretern nicht leicht gemacht. Doch letztendlich wird, nach 2021, auch die 2022-Ausgabe der „imm cologne“ nicht stattfinden. Es gibt zum zweiten Mal in Folge keine Leitmesse zum Jahresstart, auf der sich ein Großteil der Branche trifft und gemeinsam nach vorn blickt. Die Unsicherheit aufgrund der Corona-Lage, aber auch branchenspezifische Gründe waren für die Absage ausschlaggebend. Schade ist es auf jeden Fall.

In den letzten Wochen und Monaten haben wir von der „möbel kultur“-Redaktion aus Handel und Industrie ganz unterschiedliche Meinungen zur „imm cologne“ gehört. Die einen hatten sich schon vor längerer Zeit aus verschiedenen Gründen entschieden, nicht teilzunehmen, die anderen waren bis zur Absage Feuer und Flamme. Interessant ist, dass die Zustimmung aus dem Ausland größer war, als aus dem Inland. Immerhin fast drei Viertel der Unternehmen, die teilnehmen wollten, waren international. Doch warum ist das so? Warum steht die deutsche Möbelindustrie nicht geschlossen hinter der international wichtigsten Möbelmesse Deutschlands?

Es liegt nicht nur an Corona. Nicht umsonst betont die Koelnmesse explizit, dass die anderen geplanten B2B-Veranstaltungen im Frühjahr 2022 stattfinden werden. Die Pandemie wirkt aber, wie in so vielen Bereichen, disruptiv und als Beschleuniger. Schon in der Vergangenheit wurde immer wieder der Termin im Januar in Frage gestellt, auch der Wunsch nach einer Veranstaltung im Zwei-Jahres-Turnus wurde immer wieder laut. Die Unsicherheit ist groß – gerade in der heutigen Zeit.

Zusätzlich zur aktuellen Corona-Lage hat die Branche derzeit mit Materialengpässen und Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. Bereits auf der deutlich kleineren Möbelmesse in Brüssel, die Anfang November noch stattfinden konnte, hatten die Messemacher Absagen von eigentlich gesetzten Teilnehmern damit erklärt, dass diese Hersteller explizit gerade keine Messe benötigen, da die Auftragsbücher voll sind und sie mit der Produktion unter den gegebenen Umständen sowieso schon nicht hinterherkommen.

Alles keine glücklichen Umstände für die „imm cologne“. Und wer hätte außerdem gedacht, dass unter anderem ein seit Jahrzehnten gesetzter Messemonat darüber entscheidet, ob man als Veranstalter Erfolg hat oder nicht? Die M.O.W. kann froh sein, dass der September in Pandemie-Zeiten ein gnädiger Monat ist.

Bleibt zu hoffen, dass der Restart der „imm cologne“ 2023 fulminant wird, dass sich die Branche – Industrie und Handel – besinnt, und dass das auch von den Verbrauchern in den letzten anderthalb Jahren so geschätzte Thema Wohnen und Einrichten im Januar 2023 unter neuen Vorzeichen gefeiert werden kann. Wir wünschen es uns.