Im Gespräch mit Forte-Chef Maciej Formanowicz
Warum der Schieder-Deal platzte
Die Übernahme der Wohnmöbelwerke Schieder habe sich dann doch als zu steinig erwiesen. An zu viele Auflagen sei der Deal gebunden gewesen, sagte Forte-Chef Maciej Formanowicz heute gegenüber moebelkultur.de. Letztlich
Die Übernahme der Wohnmöbelwerke Schieder habe sich dann doch als zu steinig erwiesen. An zu viele Auflagen sei der Deal gebunden gewesen, sagte Forte-Chef Maciej Formanowicz heute gegenüber moebelkultur.de. Letztlich habe Forte das geplante Geschäftsmodell in Schieder gar nicht umsetzen können. Das sei aber erst im Laufe von mehreren Verhandlungen deutlich geworden. Die offizielle Verlautbarung aus Polen: "Leider mussten wir nach Prüfung aller Daten und Rahmenbedingungen feststellen, dass die Voraussetzungen für eine mittel- und langfristige Wirtschaftlichkeit nicht gegeben sind oder geschaffen werden können."
Dass auch das polnische Recht so seine Tücken hat, mussten hingegen die Schiederaner lernen, die sich bereits in die Rolle eines Tochterunternehmens einfanden. Denn als Aktiengesellschaft sei die Forte S.A. verpflichtet gewesen, die Gesellschafter über den Stand der Verhandlungen zu informieren und schickte deshalb eine Pressemitteilung zu einem "Letter of Intent" heraus. Darin wurde eine Übernahme zum 1. Juli angekündigt. Das sei unglücklich gewesen, aber er müsse sich nun mal an die Gesetze halten, so Formanowicz.
Seine Aussage in punkto Schieder ist deutlich: "Die Akten sind zu." Das gilt aber nicht für zukünftige expansive Aktivitäten auf dem deutschen Markt. Die Defizite im Bereich montierter Ware sind nach wie vor ein brennendes Thema. Da Forte in Deutschland kaum mehr Handelspartner- man arbeite praktisch mit allen Verbänden zusammen -, sondern ausschließlich Stellplätze dazugewinnen könne, sei die Sortimentsausweitung Pflicht, so Formanowicz. Nach wie vor hält Forte somit Ausschau nach Produktionsstandorten, die in der Nähe der deutschen Grenze liegen. Der größte Teil des Exports, der bei einer Quote von 80 Prozent liegt, geht nämlich in den hiesigen Markt. "Die Wege sollen noch kürzer werden", kündigt Formanowicz an.
Die Gesellschafter fordern, dass Fortes Erfolgsgeschichte weitergeht. Im vergangen Jahr erwirtschaftete der polnische Möbel-Multi 140 Mio. Euro – und liefert sich damit ein heißes Rennen mit der Bega-Gruppe, die gleichauf liegt.
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