Werksschließungen, Stillhalteabkommen mit den Banken, häufiger Wechsel im Aufsichtsrat, Jahresabschluss mit Fehlbetrag ? die Meldungen über die im SDAX notierte Pfleiderer AG mit Sitz im bayerischen Neumarkt reißen nicht ab. Droht jetzt vielleicht sogar ein "Ausverkauf" innerhalb des Konzerns? Die "Wirtschaftswoche" ("Wiwo") berichtete am Wochenende online über einen geplanten Verkauf mehrerer Konzerntöchter, um die drohende Insolvenz abzuwenden. Nach Angaben des Witschaftsblattes gibt es einen geheimen Restrukturierungsplan, der genau dies vorsieht. "Wiwo"-Redakteur Christian Schlesiger teilt mit, dass dieser Plan vom Pfleiderer-Vorstand "auf Basis von Empfehlungen der Unternehmensberatung Roland Berger und der Investmentbank Lazard kürzlich den rund 30 Gläubigerbanken präsentiert" wurde. Als erstes will man sich anscheinend von Thermopal trennen, so Schlesiger. Thermopal ist in Leutkirch im Allgäu ansässig und beschäftigt rund 460 Mitarbeiter. Das Allgäuer Unternehmen fertigt dort Dekorspanplatten, Hochdruckschichtstoffe und diverse Spezialprodukte. Die "Wirtschaftswoche" schreibt, dass bereits ein konkretes Kaufangebot für das Allgäuer Unternehmen vorliegen soll, der Restrukturierungsplan sähe einen Verkaufserlös zwischen 30 und 40 Millionen Euro vor. Außerdem auf dem Prüfstand: Die verlustreiche US-Sparte. "Umgerechnet rund 400 Millionen Euro setzt der Konzern in Nordamerika um. Der Verkauf soll laut Sanierungsplan rund 100 Millionen Euro bringen, der Käufer soll alle Verluste übernehmen", heißt es weiter.