Nach dem Boykottaufruf des Präsidenten der deutschen Forstwirtschaft, Georg Schirmbeck,in der vergangenen Woche ruft Steffen Rathke, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrat e.V. (DHWR) zur Besonnenheit auf. Hintergrund sind die vor allem durch Pandemie und Waldschäden verursachten Störungen der Lieferketten. Verbunden mit der globalen Nachfrage verursachen diese eine nie da gewesene Sondersituation am Rohstoffmarkt. Davon sind einige Akteure am Holzmarkt besonders betroffen.
„Wer die Waldbesitzer zu einem Lieferstopp aufruft oder ordnungspolitische Eingriffe in den Markt gutheißt, verkennt in jeglicher Hinsicht die aktuelle Situation vieler tausender Betriebe der Holzwirtschaft und auch der Forstwirtschaft. Diese Betriebe versuchen auf den volatilen Märkten jeden Tag, ihre Existenz zu sichern. Es sind gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die auf die regionale Versorgung durch die lokalen Waldbesitzer angewiesen sind. Eben sie sind auf eine kontinuierliche und planbare, regionale Versorgung mit frischem Stammholz angewiesen, stellen sie doch die von der Bauwirtschaft und dem Verbraucher aktuell so nachgefragten Holzprodukte her. Ein Boykottaufruf richtet sich damit vor allem gegen den deutschen Mittelstand, der aktuell ohnehin schon mit den Folgen der Pandemie sowie Lieferproblemen zu kämpfen hat. Und er richtet sich letztendlich, genauso wie die kürzlich mit dem Forstschäden-Ausgleichsgesetz in Kraft getretene Holzeinschlagsbeschränkung, gegen die Verbraucher. Ich kann nur alle Marktpartner zur Besonnenheit aufrufen, wir dürfen nicht in Hysterie verfallen und durch Hamsterkäufe oder Boykottaufrufe die Lage weiter befeuern. Es ist völlig verständlich, dass diese Ausnahmesituation die Gemüter erhitzt, aber wir können die vor uns stehenden Herausforderungen nur gemeinsamen lösen“, lautet das Statement von Rathke.