Emma Sleep, Opti-Wohnwelt Föst, Grohe, Hansgrohe, Schock
Ranga Yogeshwar ehrt Top-Innovatoren
Virtuell, aber nicht weniger glanzvoll: Auf einer Onlinekonferenz würdigte Wissenschaftsjournalist und Top 100-Mentor Ranga Yogeshwar am 26. November die Leistungen der Preisträger des Innovationswettbewerbs Top 100. Ausgezeichnet wurden unter anderem

Virtuell, aber nicht weniger glanzvoll: Auf einer Onlinekonferenz würdigte Wissenschaftsjournalist und Top 100-Mentor Ranga Yogeshwar am 26. November die Leistungen der Preisträger des Innovationswettbewerbs Top 100. Ausgezeichnet wurden unter anderem auch Emma Sleep, Opti-Wohnwelt Föst, Grohe, Hansgrohe und Schock, die es als Mittelstandsunternehmen ins Top 100-Finale geschafft hatten.
In diesem Jahr erhielten insgesamt 300 mittelständische Unternehmen das Top 100-Siegel 2021. Beworben hatten sich 435 Unternehmen.
Die Coronakrise sei nach wie vor eine große unternehmerische Herausforderung, machte Ranga Yogeshwar deutlich. „Wie reagieren Unternehmen, wenn plötzlich Selbstverständlichkeiten wegbrechen? Wenn sich das Umfeld radikal ändert?“, fragte er. „Wahre Innovatoren verändern sich ständig, erfinden sich neu und stoßen dabei auf überraschende Lösungen“, würdigte Yogeshwar die Leistungen der Top 100-Unternehmen. „Während der Coronakrise haben sie zum Beispiel Chancen erkannt und innovative Prozesse in Rekordzeit erarbeitet“, sagte er.
Das Top 100-Siegel wurde in drei Größenklassen vergeben: bis 50 Mitarbeiter, 51 bis 200 Mitarbeiter und mehr als 200 Mitarbeiter. Innovationsforscher Prof. Dr. Nikolaus Franke und sein Team analysierten die Bewerber vor der Vergabe des Siegels anhand von mehr als 100 Leistungsindikatoren in fünf Kategorien. So legten die Teilnehmer beispielsweise dar, wie innovativ das Top-Management die Prozesse im Unternehmen strukturiert oder auf welche Weise Mitarbeiter ihre innovativen Ideen einbringen können. In einer Sonderkategorie untersuchten die Forscher zudem, wie die Teilnehmer unternehmerisch auf die Coronakrise reagiert hatten.
Verschiedene Kennzahlen zeigen, dass Innovationen sich positiv auf den Unternehmenserfolg auswirken: So liegt das Umsatzwachstum der Top-Innovatoren 25,7 Prozentpunkte über dem Branchenschnitt. 36,3 Prozent ihres Umsatzes erzielten sie dabei mit Marktneuheiten oder innovativen Verbesserungen. Aufgrund neu entwickelter innovativer Prozesse waren die Mittelständler in der Lage, 8,4 Prozent der Gesamtkosten einzusparen.
Die Emma Sleep GmbH erlebt seit ihrer Gründung 2015 einen stetigen Höhenflug. Das verdankt dieser Frankfurter Hersteller neuer Matratzengenerationen vor allem einem Innovationsklima, in dem sich jeder der 800 Beschäftigten jeden Tag verwirklichen kann. Der Umsatz lag 2020 mit 405 Mio. Euro um 170 Prozent über dem des Vorjahres. Jeder Mitarbeiter kommt auf 52 Weiterbildungstage pro Jahr. Es gab 2020 insgesamt 4.500 Verbesserungsvorschläge. Ein herausragendes Beispiel für den Innovationsgeist der Mitarbeiter ist die jüngst entwickelte „Emma Motion“: Die smarte Matratze ist mit künstlicher Intelligenz ausgestattet und nimmt via Sensorik jede Veränderung der Schlafposition wahr. Sie passt sich dementsprechend an und führt somit zu einer permanent ausgerichteten Wirbelsäule.
Als Early Adopter im Handel hat die Opti-Wohnwelt Föst aus Bayern mit inzwischen 17 Filialen in ganz Deutschland Erfolg. Weil sich Möbel nicht von allein verkaufen, wurde ein detaillierter Verkaufsprozess entworfen, der nun allen der deutschlandweit mehr als 1.000 Beschäftigten nähergebracht wird. „Niemand hat viel Zeit für lange Schulungen oder Leitfäden in schriftlicher Form“, erklärt der Geschäftsführer Oliver Föst, der das Familienunternehmen in der zweiten Generation leitet. „Daher bieten wir unseren Mitarbeitern einmal pro Woche kurze 20-Minuten-Schulungen zu jeweils einem Thema an.“ Dabei geht es um Inhalte wie Zuhören, Beraten, Vertrauen aufbauen. Neue Kollegen können sich die Lernhäppchen dann auf einer E-Learning-Plattform ansehen.
Ganz vorn mit dabei ist das Möbelhaus auch beim Thema Werbung: Das Unternehmen war eines der ersten, das bei dem Projekt „Addressable TV“ mitgemacht hat. Dabei bekommen Fernsehzuschauer gezielt Werbung auf ihren Smart TVs, also Fernsehgeräten mit Internetverbindung, eingeblendet. Durch die Standortbestimmung des Fernsehgeräts entfallen Streuverluste, und die Werbung kann auch bei bundesweiten Sendern regional ausgestrahlt werden. Opti-Wohnwelt gehörte bei ProSiebenSat.1 zu den Pilotkunden von „Addressable TV“. „Wir sind immer offen für neue Ideen und gehören dadurch oft zu den Early Adopters“, sagt Oliver Föst.
Erfindergeist und ein innovatives Marketing, die den Megatrend Individualität ebenso aufgreifen wie das wachsende Umweltbewusstsein in der Gesellschaft, zeichnen Schock aus. Der Mittelständler aus Bayern hat die Spüle zum Trendprodukt gemacht und ist ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit mit „Sink green“. Mit der Punklegende Iggy Pop gelingt es Emotionen zu wecken. „Wir gestalten unseren Marketingauftritt ganz bewusst positiv-irritierend“, so Geschäftsführer Sven-Michael Funck.
Mit agiler Transformation, die gleichzeitig die Innovationskraft stärkt, punktet Grohe. Jeden einzelnen Mitarbeiter zu befähigen, sein Potenzial voll zu entfalten, dieses Erfolgsprinzip prägt das Innovationsklima. Grohe beschäftigt insgesamt mehr als 6.500 Mitarbeiter, davon 2.600 in Deutschland und ist Teil der internationalen Lixil Corporation. Im Fokus der aktuellen Innovationsprozesse stehen nachhaltige Produkte wie „Grohe Blue“, ein Wassersystem für die Küche, das Plastikflaschen unnötig macht.
Hansgrohe hält den Erfindergeist wach. Dafür stehen 15.000 aktive Schutzrechte. Der Armaturen- und Brausenhersteller aus Schiltach beschäftigt sich schon seit 120 Jahren mit der Kultivierung des Wassers, hüllt seine Ideen in außergewöhnlich schöne Formen und integriert gleichzeitig moderne Technik ins Design. Das Streben nach Innovation ist tief in der DNA von Hansgrohe und seinen 4.714 Beschäftigten verankert. Mensch, Wasser und Nachhaltigkeit prägen das Handeln der Gruppe. „Wir betreiben Innovationsmanagement, um die Lebensqualität des Einzelnen zu verbessern“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Hans Jürgen Kalmbach. Er sorgt dafür, dass im „Innovations Lab“ interdisziplinäre Teams große Freiheit in der Erarbeitung von Konzepten genießen.
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