Junior Stefan Boer mit seinem Vater Ralf Boer. Gemeinsam führen Sie das Familienunternehmen in die Zukunft.

Trendhopper, Shop-in-Shop-Konzept vom Einrichtungspartnerring VME, bringt Dutch Design ins Münsterland.

Heute verfügt Interliving Boer über eine Verkaufsfläche von 15.000 qm.

Einrichtungspartnerring VME – Gesellschafter im Portrait

Ralf Boer: „Der Faktor Mensch ist unser Differenzierungsmerkmal“

Man sollte das Münsterland – die Heimat von Interliving Boer ­– nicht unterschätzen. Coesfeld, Borken, Dorsten, Haltern am See, Gronau, Greven oder Dülmen sind sicher keine Metropolen. Aber die Gegend ist kaufkräftig, die Eigenheimquote hoch und die Menschen dort kennen sich mit Einrichtung aus. Einerseits natürlich, weil Interliving Boer für schönes Wohnen da ist, zudem macht sich die Nähe zu den Niederlanden bemerkbar, denn jenseits der nur wenige Kilometer entfernten Grenze ist das Store-Niveau im Bereich Home&Living sehr hoch. Das ist die Benchmark. Und deshalb passt Trendhopper, das niederländische Shop-in-Shop-Konzept vom Einrichtungspartnerring VME, das Interliving Boer vor wenigen Wochen im Haus etabliert hat, so gut zur Ausrichtung. Der Dutch Design-Faktor kommt nun auch im Münsterland zum Tragen.

In einem Umkreis von 50 Kilometern ist Interliving Boer eine der ersten Adressen in der Region. Es sind zwar alle großen Wettbewerber vertreten – Hardeck, Ostermann, Höffner, XXXLutz – aber das härtet ab und bringt Interliving Boer nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil, wahrscheinlich schärfen die Großflächenanbieter sogar das Profil des Familienunternehmens als Mittelständler mit Herz.

„Wir werden niemals die Preisführerschaft haben und niemals die Sortimentsführerschaft aufgrund unserer Größe. Aber alles andere können wir besser – besonders das Emotionale. ,Mensch, hier bin ich richtig‘, lautet dementsprechend der Claim von Interliving Boer.

So spielt das Familienunternehmen den Faktor Mensch auf unterschiedlichen Ebenen aus –­ und das nun schon in der dritten Generation, denn mit dem 34-jährigen Stefan Boer ist nun auch der „Junior“ seit zehn Jahren in der Firma und längst ein erfahrener Unternehmer. Im kulturellen und sportlichen Bereich unterstützt die Interliving Boer immer wieder Vereine und ausgewählte Projekte. Ralf Boer engagiert sich in der IHK, Stefan Boer ist im Stadtmarketing aktiv und kümmert sich dementsprechend darum, dass Interliving Boer auf allen Kanälen präsent ist.

Und auch im Service zählt Persönlichkeit. Die Gegend ist handwerkslastig, was den Wettbewerb um die Mitarbeitenden verschärft. Dennoch schafft es Interliving Boer nahezu jede Dienstleistung mit eigenem Personal zu bestreiten. 

Das Möbelhaus wurde im Jahr 1966 im Coesfelder Ortsteil Lette von Siegfried Boer und seiner Frau Elfride gegründet. Bereits nach wenigen Jahren wurde mehr Platz benötigt, weshalb in den 1970er Jahren ein Neubau im Industriegebiet in Lette gekauft wurde. Ende 1972 war es dann so weit und die neue Ausstellungshalle inklusive Lager eröffnete mit einer Größe von 4.500 qm. 1984 wurde die Verkaufsfläche verdoppelt und das innere und äußere Erscheinungsbild umfassend modernisiert.

Im Jahr 1989 trat Ralf Boer, ausgebildet als Bankkaufmann und Möbelbetriebswirt, ins Unternehmen ein. In den 1990er Jahren erwarb die Familie ein 25.000 qm großes Grundstück in Coesfeld. Seit der Jahrtausendwende befindet sich das Möbelhaus am Standort im Dreischkamp 2. Heute verfügt Interliving Boer über eine Verkaufsfläche von 15.000 qm, auch ein modernes Küchenstudio gehört dazu. Zwar wünscht sich Ralf Boer manchmal noch den ein oder anderen Quadratmeter mehr, andererseits ist man so zur sorgfältigen Kuratierung gezwungen. „Wir müssen uns fokussieren, aber das, was wir machen, machen wir auch gut“, sagt Ralf Boer.

Seit über 50 Jahren sind die Boers (gesprochen mit „ö“) überzeugte VMEler. Ralf Boer ist in vielen Ausschüssen aktiv an der Mitarbeit beteiligt. Und auch bei der Partnermarke Interliving ist das damalige Möbel Boer von Anfang an dabei. „Der Kunde hat das fast schneller begriffen als wir selbst. Die Wirkung war durchweg positiv, denn die Menschen haben gemerkt, dass bei uns etwas in Bewegung ist. Wir haben durch Interliving einen neuen, modernen Touch bekommen. Die Unternehmermarke war ein Glücksfall – auch aus Managementperspektive. „Die Schwarmintelligenz saugen wir auf und wir überlegen ständig, was wir von unseren tollen Kollegen lernen können. Das ist wirklich sehr wertvoll“, sind Ralf und Stefan Boer überzeugt.

Dementsprechend wächst auch der Umsatz mit der Warenmarke Interliving. „Könnte sogar noch mehr sein“, sagt er verschmitzt. „Wir inzensieren die Ware gut und die Verkäufer stehen voll dahinter, denn sie schätzen die Ruhe in der Vermarktung.“

Dennoch ist bei Interliving Boer der Profit nicht das Maß aller Dinge. „Es geht bei uns nicht immer um Wachstum auf Teufel komm raus, sondern um gesundes Wirtschaften über Jahrzehnte. Manchmal fragt man sich, ob man nicht zu harmoniebedürftig ist, aber wir fahren gut damit und die Mitarbeitenden geben uns viel zurück. Wenn wir mal nicht da sind, können wir uns voll auf unser Team verlassen“, sagt Ralf Boer.

Natürlich sind die Zeiten gerade konsumschwach, aber als typischer Münsterländer sagt Ralf Boer: „Erstmal Ruhe bewahren und nicht gleich durchdrehen. Wir haben eine Philosophie und die verfolgen wir konsequent und verfallen nicht in Aktionismus. Auch ein etwas geringerer Umsatz kann gut sein, solange er gesund ist.“

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