Österreichische Möbelindustrie
Positive Bilanz – Küchen toppten alles
„Wachsende Export-Werte und ein deutliches Produktionsplus – 2021 war ein gutes Möbeljahr“, zog Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie, eine positive Bilanz für die ersten drei Quartale 2021 während der
„Wachsende Export-Werte und ein deutliches Produktionsplus – 2021 war ein gutes Möbeljahr“, zog Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie, eine positive Bilanz für die ersten drei Quartale 2021 während der virtuellen Pressekonferenz heute. Es gab einen Produktionszuwachs von 16 Prozent, und es wurden Werte in Höhe von 1.847,3 Mio. Euro erwirtschaftet, besonders die Küchen konnten mit + 21,9 % zulegen. Aktuell ist die Auslastung gut, sodass optimistisch ins Jahr 2022 geblickt wird.
Gerade auch in der Pandemie konnte die österreichische, mittelständisch geprägte Möbelindustrie ihre Stärken ausspielen und trotz etlicher Schwierigkeiten auf den Rohstoff- und Beschaffungsmärkten überwiegend ohne große Zeitverzögerungen liefern. Funktionierende Produktionen und Lieferketten, aber auch bewährte Kontakte untermauerten die hohe Stabilität der Österreichischen Möbelindustrie. Diese gewachsenen Strukturen schaffen Sicherheit in der Versorgung sowie Vertrauen bei den Geschäftspartnern. Ein wachsendes Problem sei der Fachkräftemangel.
Floriert hat der Export. Bis Ende September bilanzierten die Betriebe Ausfuhren im Wert von 835,2 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Plus von 6,4 Prozent. „Wir konnten in allen Segmenten gute Zuwächse erwirtschaften“, erklärt Dr. Georg Emprechtinger. Dabei rangieren Küchenmöbel mit 22,3 Prozent plus ganz oben auf der Exportbilanz. Spitzenreiter im Export-Ranking bleibt Deutschland. Mit rund 375,6 Mio. Euro führt das Nachbarland die Ausfuhr-Bilanz an. Den zweiten Platz belegt die Schweiz mit 102,8 Mio. Euro (+6,2%). Gefolgt von Polen (44,4 Mio. Euro) und Italien (34,6 Mio. Euro).
Gleichzeitig stiegen aber auch die Einfuhren von Möbeln an. Am Ende des dritten Quartals lagen sie mit einem Plus von 17,9 Prozent bei 1,77 Mrd. Euro. Nach Segmenten betrachtet, werden anteilig überwiegend Sitzmöbel (35 %) und Wohnmöbel (30 %) nach Österreich importiert. Auch bei den Einfuhren liegt Deutschland (+13,8 %) mit 746,5 Mio. Euro weit vorn. An zweiter Stelle folgt Polen (+25,2 %) mit knapp 209,3 Mio. Euro. Gemeinsam mit Slowenien, Tschechien und der Slowakei bilanzierten die Lieferanten aus den osteuropäischen Ländern in den ersten neun Monaten 2021 Möbellieferungen von rund 355,7 Mio. Euro. Ins Gewicht fallen auch Möbel aus Italien im Wert von 128,2 Mio. Euro (+14,4 %). Ein weiteres entscheidendes Import-Land ist nach wie vor China. Es belegt den dritten Platz mit einem Plus von 26,6 Prozent und 177,2 Mio. Euro.
Die Möbelindustrie profitiert davon, dass das Zuhause seit der Pandemie mehr wertgeschätzt wird. Vor allem regionale Produkte, die mit Qualität, Handwerk, Service und nachhaltigen Argumenten überzeugen, werden immer stärker nachgefragt. Auch die Herkunftsfrage entscheidet zunehmend über einen Kauf. Wichtig für den Standort Österreich ist es deshalb, die Konsumenten für heimische Möbel und deren Werthaltigkeit zu sensibilisieren. So kennzeichnet zum Beispiel das „Austria Gütezeichen Möbel“ Produkte mit überdurchschnittlicher Qualität. „Das Siegel gibt eine verbriefte Garantie darauf, dass die Möbel auf einem Niveau gefertigt werden, das über den gesetzlichen Anforderungen liegt, und die jeweiligen Herstellerbetriebe über 50 Prozent Wertschöpfung in Österreich generieren“, so der Vorsitzende der Österreichischen Möbelindustrie. Zudem gewinnt der ökologische Fußabdruck für Produkte und Hersteller an Bedeutung. „Klimaschutz ist zentral für den wirtschaftlichen Erfolg – in diesem Bereich haben wir in Österreich einen großen Vorsprung“, ist Dr. Georg Emprechtinger überzeugt. „Die Bewertung der Betriebe in puncto Nachhaltigkeit und Ökologie ist ein stetig wachsender Wettbewerbsfaktor, der uns in die Karten spielt.“
Mehr zur virtuellen Pressekonferenz lesen Sie in der nächsten „möbel kultur“
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