Die Kritik an den gestrigen Beschlüssen der MPK nimmt kein Ende. Der Mittelstandsverbund – ZGV nennt die Sitzung in einer aktuellen Pressemitteilung nun die „Nacht des Stillstandes“. Und fordert statt pauschalem Lockdown die Infektionsquellen gezielt zu bekämpfen. Der nun schon beinahe seit 100 Tagen andauernde Lockdown wirke sich verheerend auf viele Branchen des Nicht-Lebensmittelhandels aus. Die nächtlichen Beschlüsse seien hilflos und für den mittelständischen Handel mehr als bitter. „Diejenigen, die exzellente Hygienemaßnahmen und geringste Restrisiken garantieren können, werden mit Hotspots über einen Leisten geschlagen“, moniert Hauptgeschäftsführer Dr. Ludwig Veltmann.
Problematisch seien die Beschlüsse nicht nur wegen ihrer Härte, sondern auch wegen der nicht mehr nachvollziehbaren Logik der Politik. „Evidenz statt Inzidenz“ müsse doch nun nach allen Erkenntnissen, etwa gerade auch aus Tübingen und Rostock, bundesweit gelten. Beispielgebenden Landkreisen, Städten und Kommunen müsse nun schnellstens flächendeckend gefolgt werden.
Mit konsequenter Teststrategie und systematischer Nachverfolgung sollte eine weitreichende Normalisierung des öffentlichen Lebens kurzfristig möglich sein, solange die Impfquote noch den Erfordernissen weit hinterherhinkt. Die Politik habe die Chance, hier durch eine klare Positionierung Schwung zu erzeugen. Hierzu benötigt es schlicht der Regelung, dass alle Unternehmen und Institutionen aus Wirtschaft und Kultur, die selbst ein durchgängiges Testverfahren mit Erfassung der Testergebnisse sicherstellen, keinem weiteren Lockdown unterliegen.