Das PEFC-Siegel setzt sich in der Branche immer weiter durch. Doch während eine stetig wachsende Anzahl an Möbel- und Küchenherstellern das Öko-Label führt, so macht der Handel zu wenig daraus. Die wenigsten Fachverkäufer wüssten, ob und wann Möbelhölzer aus unbedenklichen Quellen stammen - so der aktuelle Vorwurf der Waldzertifizierungsorganisation PEFC.
Unter den Herstellern, die bereits heute höchste Maßstäbe an Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit legen, gehören bei den Küchenproduzenten u. a. Häcker, Leicht, Nobilia, Rotpunkt, RWK, Schüller und Zeyko. Zahlreiche Möbelhersteller zählen ebenfalls dazu, zum Beispiel ASS, CS Schmal, Decker, FMD, Kusch, Nolte und Paschen, bei den Zulieferern Karat oder Pante. "Es ist äußerst ermutigend, dass so viele große Namen in der Möbel- und Küchenbranche sich für ein firmenunabhängiges und glaubhaftes Zertifikat mit festen Standards, klaren Kriterien und unabhängigen Kontrollen entscheiden. Somit haben ihre Kunden die Sicherheit, die sie brauchen, um ihre Kaufentscheidung mit bestem Wissen und Gewissen zu tätigen", betont Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer von PEFC Deutschland. Laut einer aktuellen Studie, die die GfK im Auftrag von PEFC durchgeführt hat, fordern 80,1 Prozent aller Deutschen von "grün" auftretenden Firmen einen echten Nachhaltigkeitsbeweis. Sie halten firmenunabhängige Qualitätszeichen für diesen Nachweis geeignet.
Doch das Bemühen der Hersteller müsste natürlich auch bis zum Endverbraucher gelangen. Daran hapert es aber oft noch. "Ausgerechnet die Schnittstelle zum Kunden ist häufig eine Schwachstelle. Der Handel ist nur selten im Bilde, welche Hersteller den Ansprüchen der Kunden an Nachhaltigkeit gerecht werden", so Teegelbekkers. Dazu müsste der Möbelhandel besser informiert sein. Die Fragen vieler engagierter und kritischer Kunden, zum Beispiel ob das Möbelholz - egal ob massiv, furniert oder gepresst - aus gefährdeten Regenwäldern oder illegalem Raubbau anderswo stammt, könne von den Händlern nur selten beantwortet werden, obwohl sie in vielen Fällen nur auf das PEFC-Zeichen hinweisen müssten. "Hier lässt der Handel bislang große Chancen liegen. Eine Handelskette, die ihr Personal entsprechend schult, könnte gerade bei den Trendsettern und Meinungsführern unter den Verbrauchern viel Boden gutmachen", wertet Teegelbekkers. Der Möbel- und Einrichtungshandel habe das Potenzial, das ihm Nachhaltigkeitssiegel bieten, noch nicht wahrgenommen. Discounter wie Aldi oder Dm seien wesentlich weiter, ebenso Baumärkte wie z. B. Bauhaus. Laut Teegelbekkers nutzen sie das PEFC-Siegel aktiv in ihrer Werbung sowie auf der Verpackung von Eigenmarken. Und aus dem Thema würden sich viele Möglichkeiten einer emotionalen Kundenansprache ergeben.
Der Möbelhandel hatte gerade erst vom WWF schlechte Noten bekommen. Das aktuelle "Unternehmensranking Holz und Papier" hatte ergeben, dass deutsche Unternehmen ihrer Verantwortung für den Schutz der Wälder nur unzureichend nachkommen. Besonders schlecht, so der WWF, schnitt der Möbelhandel ab.