Seit august muss sich u.a. Schieder-Gründer Rolf Demuth vor Gericht verantworten.

Schieder-Prozess

Kamera läuft - aber ohne Action

Mit Spannung war im Schieder-Prozess vor dem Landgericht Detmold am Freitag die Aussage von drei wichtigen Zeugen aus Polen erwartet worden, die einst bei der dortigen Schieder-Tochter MMI gearbeitet hatten. Eine aufwändige Video-Befragung sollte ein wenig Licht ins Dunkel möglicher Bilanzmanipulationen bringen - allerdings ohne Erfolg. Wie die "Neue Westfälische" berichtet, verweigerten der ehemalige MMI-Direktor sowie zwei Kauffrauen die Aussage. Gründe dafür nannten sie nicht.

Die Verteidiger zeigten sich von dem Verhalten enttäuscht. Tido Park, Anwalt des angeklagten Rolf Demuth bekräftigte, dass er eine umfassende Aussage begrüßt hätte. Aus den Reihen der Angeklagten hieß es zudem, dass die Zeugen nichts zu befürchten hätten. Sollte es Manipulationen gegeben haben, wären diese in Polen nun verjährt.

Seit dem Prozessauftakt im August haben 28 von 38 angesetzten Verhandlungsterminen im Fall Schieder stattgefunden. Am Donnerstag soll es mit allen Beteiligten Rechtsgespräche geben, um eine Art Zwischenbilanz zu ziehen. Dabei werde auch thematisiert, "ob einzelne Anklagepunkte fallengelassen werden könnten", so das Blatt.

Diese Seite teilen