Anfang der Woche hatte Ikea seine Planungen für das 120 Mio.-Euro-Projekt in Lübeck eingefroren. Heute wollen sich die Schweden laut "Immobilien Zeitung" mit dem schleswig-holsteinischen Innenministerium und der Stadt zu weiteren Verhandlungen treffen.
Hintergrund des Rückziehers von Ikea sei die lange Streichliste, die von den Landesplanern erstellt und an den Konzern herangetragen wurde. So verlangten sie die Reduzierung innenstadtrelevanter Sortimente um mindestens 2.300 qm ? Angaben von Ikea zufolge um 5.000 qm. Bislang konzentrieren sich die Begrenzungs-Vorgaben auf das 24.500 qm große Shopping-Center, in dem neben dem "Skandinavien-Center" auch das "House of Living" von Villeroy & Boch einziehen sollte. "Wir wollen nicht noch mehr Geld investieren, als wir es schon getan haben", äußerte Ikea-Sprecherin Simone Settergren gegenüber dem Blatt. "Die Landesplanung hat an vielen für uns entscheidenden Sortimenten zehn bis 15 Prozent gekürzt." Demnach wurden die Bereiche Lebensmittel/Drogerie/Parfümerie um 1.300 qm eingedampft und Sport- sowie Dekorationsartikeln um 2.200 qm. "Spielzeug mit 800 qm wurde ganz gestrichen."
Durch die Auflagen sei das Shopping Center nicht mehr rentabel ? und damit ebenso wenig eine Ikea-Filiale. "Wir haben bereits eine hohe Dichte von Ikea-Möbelhäusern in Norddeutschland. Das neue Möbelhaus in Dänischburg würde hier Umsatz abziehen. Die Investition rentiert sich nur im Zusammenspiel mit dem Shopping-Center", erläutert Simone Settergren. "Künftig planen wir daher jeden zweiten Standort mit Shopping-Center."
Die Gegner des Skandinavien-Centers freuen sich unterdessen über den Rückzug der Schweden. Sie verweisen darauf, dass alle geplanten Projekte, die Schweden mit 60.000 qm, die Erweiterung des Citti-Parks um 8.600 qm und XXXLutz in Lübeck-Genin zusammen 120.000 qm ausmachen. So viel, wie die Lübecker Innenstadt.