Sommerlad

Illegale Corona-Öffnung

Für Unmut in der Branche sorgt die Öffnung der Sommerlad-Häuser entgegen der 800-qm-Regel. Obwohl Möbelhäuser in Hessen, die größer als 800 qm sind, erst seit Samstag öffnen durften, hatte Sommerlad

Für Unmut in der Branche sorgt die Öffnung der Sommerlad-Häuser entgegen der 800-qm-Regel. Obwohl Möbelhäuser in Hessen, die größer als 800 qm sind, erst seit Samstag öffnen durften, hatte Sommerlad seine kompletten Häuser in Gießen, Wetzlar-Dutenhofen, Marburg-Wehrda und im Gießener Gewerbegebiet West bereits am Dienstag geöffnet. Wie die Hessenschau berichtet, war das nur zum Teil legal.

Angestoßen wurde die Öffnung durch eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Gießen. Am Montag entschied es im Eilverfahren, Sommerlad dürfe sein Möbelhaus in Gießen und auch ein Küchenstudio in Petersberg bei Fulda aufgrund der Berufsfreiheit sofort wieder öffnen. Sowohl der Landkreis als auch die Stadt Gießen verzichteten auf Rechtsmittel, wodurch das Urteil rechtskräftig wurde.

Sommerlad öffnete jedoch nicht nur die erlaubten Standorte, sondern auch die Filialen in anderen Städten. Diese waren in der Gerichtsentscheidung aber nicht mit einbezogen worden, so dass die Öffnung illegal war. Eigentlich hätten die Ordnungsämter in Gießen, Wetzlar und Marburg einschreiten müssen, denn laut dem Bericht wussten sie von der Öffnung. Tätig wurden sie jedoch nicht. Dadurch kam Sommelad um ein Bußgeld herum und hatte zusätzlich einen Wettbewerbsvorteil.

Für Vertreter der Branche ist diese Ungleichbehandlung ein Unding. „Das Nichtstun der Behörden führt zu einer Wettbewerbsverzerrung“, erklärte Thomas Grothkopp,  Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Möbel und Küchen gegenüber dem „Hessischen Rundfunk“. Und Verbandspräsident Hans Strothoff kündigte an, das Thema bei der Vorstandssitzung der MHK-Group auf die Tagesordnung zu bringen.