IFH Köln

Corona-Pandemie pusht digitale Weiterbildungsangebote

So schonungslos die Corona-Pandemie in vielen Bereichen Missstände in puncto Digitalisierung offengelegt hat, so stark hat sie sich auch als Treiber digitaler Weiterbildungsprozesse bei kleinen und mittleren Handelsunternehmen (KMU) erwiesen.

So schonungslos die Corona-Pandemie in vielen Bereichen Missstände in puncto Digitalisierung offengelegt hat, so stark hat sie sich auch als Treiber digitaler Weiterbildungsprozesse bei kleinen und mittleren Handelsunternehmen (KMU) erwiesen. Das zeigt eine neue Erhebung unter Mitarbeitenden des Handels vom IFH Köln, die für das von der Zentralstelle für Berufsbildung im Handel e. V. (zbb) koordinierte Netzwerk „FlexNet Handel“ durchgeführt wurde. Mitarbeitende wünschen sich eine bessere Integration von digitalen Fortbildungen in den Arbeitsalltag.

„Insbesondere in der Zeit des Lockdowns, wo viele Angestellte im stationären Handel ihrem Arbeitsalltag nicht nachgehen konnten, waren digitale Fortbildungen eine wichtige Perspektive. Infektionssicher und bequem von zuhause – diesen Schritt hin zum Digitalen sollte der Handel nun unbedingt weiter ausbauen“, so Jonas Groten, Senior Project Manager am IFH Köln.

In knapp einem Drittel (32%) der kleineren und mittleren Unternehmen gibt es demnach aktuell mehr digitale Weiterbildungen als vor der Pandemie. Dabei handelt es sich am häufigsten um online durchgeführte Webinare (73%) oder Schulungen durch Onlinevideos (46%). 22 Prozent der befragten Verkäufer:innen geben zudem an, während der Pandemie von ihrem Arbeitgeber Onlinetrainings für die digitale Weiterbildung bereitgestellt bekommen zu haben. Auch der Bedarf an Weiterbildung scheint sich bei einigen Angestellten im Handel durch die Krisenmonate erhöht zu haben: 15 Prozent der Befragten geben an, während der Pandemie mit neuen Tätigkeitsbereichen konfrontiert worden.

Für die erfolgreiche Einführung digitaler Weiterbildung bedarf es einer Implementierungsstrategie, die sowohl relevante Ressourcen als auch die notwendigen Prozesse berücksichtigt. Aus Perspektive der zukünftigen Lernenden bestehen noch oft Barrieren, die bei der Implementierung mitgedacht werden sollten. Die größten Barrieren: Fehlende Motivation bei nichtbezahlter Weiterbildung und der fehlende Austausch bei rein digitalen Formaten.
 

Die befragten Verkäufer:innen wünschen sich Weiterbildungen zu unterschiedlichsten Themen, so unter anderem zu Warenkunde (59 %), Produktsortiment (48 %) oder zur Kundenberatung (42 %). Der Einbezug der Mitarbeiterwünsche ist für den Ausbau von erfolgreicher digitaler Weiterbildung essenziell. Eine individuelle Beratung und Bedarfsanalyse bei der Implementierung bietet das Kompetenzteam des Projektverbunds FlexNet Handel über https://myflexnet.de an.