Schäfer Inneneinrichtung
Attackiert den „Gigantismus der Möbelsupermärkte“ und dessen Auswirkungen auf die Natur
Der Geschäftsführer des feinen Einrichtungshauses Schäfer in Düsseldorf hat genug von den Beschaffungsmechanismen in der Möbelbranche. Zweifelhafte Rohstoffimporte aus Schwellenländern sind zwar nicht neu, aber die "imm cologne" brachte für
Der Geschäftsführer des feinen Einrichtungshauses Schäfer in Düsseldorf hat genug von den Beschaffungsmechanismen in der Möbelbranche. Zweifelhafte Rohstoffimporte aus Schwellenländern sind zwar nicht neu, aber die "imm cologne" brachte für Ralf Falkenberg offenbar das Fass zum Überlaufen.
In einem offenen Brief wendet er sich nun mit klaren Worten an die Branchenriesen: "Es herrscht ein Gigantismus der Möbelsupermärkte, bei dem gilt: Umsatz um jeden Preis – auch um den der Natur. Die diesjährige Möbelmesse in Köln hat uns in erschreckender Weise gezeigt, wie sorglos mit Materialien zu Gunsten einer 'Geiz ist Geil'- Mentalität umgegangen wird. Der Importanteil insbesondere aus Ost- und Fernost ist so hoch wie nie. In energetisch aufwendigen Herstellungsprozessen finden zweifelhafte Materialien und Kunststoffe mehr und mehr Einzug in die Möbel-Supermärkte, die sich fälschlich Wohnkaufhäuser nennen. Sollten tatsächlich Massivhölzer verwandt worden sein, sind es meist Tropenhölzer aus Südamerika und Asien, die in der Regel aus der Plünderung des Regenwaldes stammen. Trotz aller Preishammer-Rabatte von 20, 30, 40, 60 Prozent – die fast immer einkalkuliert sind – ist der Absatz für solche Geschäftsmodelle ein überaus lohnendes Geschäft und für den verantwortungsbewussten Menschen ein Verlust."
Mit dem Hintergrund von Schäfer lässt sich trefflich schimpfen. Die Firma wurde 1902 von dem Schreinermeister Heinrich Schäfer gegründet und setzt nun in der vierten Generation auf hochwertige Inneneinrichtung als Verkaufsargument. Industrie-Partner sind unter anderem Draenert, Hans Kaufeld, die Bielefelder Werkstätten oder Poltrona Frau. Dass Ralf Falkenberg somit die Fahne der Qualität gegenüber dem Mengengeschäft hochhält, verwundert nicht. Dennoch kann seine Frage nach der Herkunft von Rohstoffen nicht als bloße Publicity abgetan werden. Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette wird für die Verbraucher ein immer wichtigeres Thema. Die Lebensmittelindustrie kann davon ein Lied singen. Und diese diente ja schon häufig als Vorreiter für andere Einzelhandelszweige.
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