IFH Köln
Amazon legte 2020 täglich um 31 Mio. Euro zu
Bei Amazon stehen heute gleich zwei Ereignisse ins Haus: Zum einen feiert der Online-Riese seinen mittlerweile 27. Geburtstag und zum anderen räumt Gründer Jeff Bezos seinen Chefposten. Die Expert:innen des

Bei Amazon stehen heute gleich zwei Ereignisse ins Haus: Zum einen feiert der Online-Riese seinen mittlerweile 27. Geburtstag und zum anderen räumt Gründer Jeff Bezos seinen Chefposten. Die Expert:innen des IFH Köln haben diese Ereignisse nun zum Anlass genommen, noch einmal umfangreiche „Zahlen, Daten und Fakten“ zu dem Online-Player zusammenzustellen. Diese belegen klar die Dominanz der E-Commerce-Plattform im deutschen Handel.
Getrieben von der Pandemie wuchs der Onlinehandel hierzulande im vergangenen Jahr um rund 15 Mrd. Euro. Davon entfielen rund 11,4 Mrd. Euro auf Amazon, wobei in die Berechnung des IFH Köln dabei die Umsätze in Deutschland, inkl. Umsatzsteuer, Amazon.de ohne B2B-Umsatz, sowie die Marketplace-Umsätze (Außenumsatz) einfließen. Verteilt man dies auf das gesamte Coronajahr 2020, hat Amazon im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich jeden Tag um 31 Millionen Euro zugelegt. Der Anteil Amazons am deutschen Onlineumsatz lag 2020 bei 53 Prozent. „Dass Amazon in der Krise voll durchstarten konnte, liegt vor allem an dem guten Fundament des Geschäfts, das im Krisenmodus gut skaliert werden konnte. Wenn über Jahre in eine funktionierende Basis investiert wurde, braucht es nur wenige Stellschrauben,“ erklärt Amazonkennerin Dr. Eva Stüber.
Rund 94 Prozent der Onlineshopper:innen in Deutschland sind Kund:innen bei Amazon. Rund 70 Prozent des Amazon-Umsatzes wird von Prime-Mitgliedern realisiert. Und: Über ein Drittel von ihnen sind Heavy-Amazon-Shopper:innen und nutzt für mindestens die Hälfte der Einkäufe im Netz das Angebot des Online-Riesens.
Mittlerweile landet jeder zehnte umgesetzte Euro im gesamten Nonfood-Handel bei Amazon. Weitere 25 Prozent der Nonfood-Umsätze werden über Informationsrecherchen oder Preisvergleiche durch Amazon beeinflusst. In der Kategorie CE & Elektro beispielsweise sind weniger als 30 Prozent der Umsätze von Amazon unabhängig. In der Kategorie Wohnen & Einrichten entfallen zwar „nur“ sieben Prozent der Umsätze auf Amazon – weitere 28 Prozent werden aber von dem Online-Player beeinflusst. „Der Amazon-Reifegrad der einzelnen Nonfood-Branchen nimmt weiterhin zu. In fast allen Bereichen hat der Umsatz von Amazon oder der beeinflusste Umsatz ordentlich zugelegt. Für Händler heißt das vor allem, dass sie dringend eine Strategie zum Umgang mit Amazon benötigen,“ betont Hansjürgen Heinick, E-Commerce-Experte des IFH Köln.
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