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Im 4. Quartal 2022 zeigte sich ein leichter wirtschaftlicher Aufwind im kooperierenden Mittelstand.

Der Mittelstandsverbund

Robuster Jahresausklang im 4. Quartal 2022

Im Schlussquartal 2022 zeigte sich ein leichter wirtschaftlicher Aufwind im kooperierenden Mittelstand. So berichteten mehr als 57 Prozent der Verbundgruppen von einem guten wirtschaftlichen Status Quo in den Monaten Oktober bis Dezember 2022. Das entspricht einem Plus von rund 17 Prozentpunkten im Vergleich zum 3. Quartal 2022. Gleichzeitig waren für rund 38 Prozent der Kooperationen die letzten drei Monate befriedigend (Vergleich Q3: 52,6 %).

„Im Moment sehen wir einige konjunkturelle Hoffnungszeichen und bessere Chancen für eine positive wirtschaftliche Entwicklung als im vergangenen Jahr. Im Bereich Energie scheint sich eine Entspannung abzuzeichnen, dabei geholfen hat uns natürlich der milde Winter. Der kooperierende Mittelstand konnte sich stabil behaupten, dennoch stehen wir mit dem Blick auf die noch immer angespannten Lieferketten und einer starken Abhängigkeit von China vor einer großen Belastungsprobe. Sollte sich die corona-bedingte Ausnahmesituation in China nicht stabilisieren, stehen wir möglicherweise erneut vor Hafenschließungen und neuen Lieferengpässen – gerade bei Medikamenten hat sich die Lage noch nicht entspannt. Und auch die Fachkräftegewinnung wird die Unternehmen aus dem Mittelstand noch vor große Herausforderungen stellen. Also ja, die Lage ist insgesamt besser als erwartet, aber gleichzeitig sehr volatil und lässt wenig konkrete Vorhersagen für das laufende Jahr zu“, so Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer Der Mittelstandsverbund.

Mit Blick auf die Umsätze zeigte sich aber ein verhalteneres Bild. So stieg zwar bei mehr als 48 Prozent und damit der Mehrheit der Unternehmen der Umsatz im 4. Quartal, allerdings meldeten rund 29 Prozent der befragten Verbünde ein Umsatzminus, was einem Anstieg von rund acht Prozentpunkten im Vergleich zum Vorquartal entspricht. Perspektivisch rechnet die Hälfte der Kooperationen in der nahen Zukunft mit stabilen Umsätzen (Vergleich Q3: 22,8 %) – 28,6 Prozent prognostizieren ein Plus (Vergleich Q3: 49,1 %). 19,6 Prozent der Unternehmen – und damit immerhin 6,7 Prozentpunkte weniger als noch im Vorquartal – rechnen zukünftig mit sinkenden Umsatzzahlen. 

Die Ertragslage präsentierte sich im Schlussquartal 2022 robust – bei 50 Prozent der Verbundgruppen entwickelten sich die Erträge stabil (Vergleich Q3: 36,8 %), bei mehr als 30 Prozent der Unternehmen stiegen sie an. Allerdings zeichnet sich im weiteren Ausblick eine deutlich gedämpfte Prognose ab: Zwar rechnen rund 52 Prozent der Kooperationen in den nächsten Monaten mit gleichbleibenden Erträgen, was sogar einem Anstieg von mehr als 16 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorquartal entspricht. Allerdings sank die Zahl jener Unternehmen, die Ertragssteigerungen erwarten, von rund 30 Prozent im 3. Quartal auf nun 12,5 Prozent im Schlussquartal.

Die Investitionstätigkeit des kooperierenden Mittelstandes verstetigte sich im 4. Quartal – ein Viertel der Unternehmen investierte von Oktober bis Dezember mehr als noch im Vorquartal. Rund 63 Prozent der Kooperationen verblieben im Vergleich zum Vorquartal (63,2 %) auf stabilem Niveau. Mit dem Blick nach vorn wird allerdings ein Anstieg bei den Investitionsvorhaben erwartet: Mehr als 32 Prozent der Verbünde wollen hier in den kommenden Monaten aufstocken (Vergleich Q3: 26,3 %), rund 52 Prozent wollen wieder mindestens genauso viel investieren wie im Schlussquartal (Vergleich Q3: 56,1 %). 

In Sachen Beschäftigung zeigte sich im 4. Quartal ein leichter Anstieg: Mehr als 23 Prozent der befragten Unternehmen beschäftigten zwischen Oktober und Dezember mehr Mitarbeitende als zuvor, was einem Zuwachs von rund 4 Prozentpunkten im Vergleich zum 3. Quartal entspricht. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Beschäftigten bei rund 68 % der Verbünde nicht verändert (Vergleich Q3: 73,7 %). Perspektivisch zeichnet sich ein noch stärkerer Anstieg ab: Rund 43 Prozent der Kooperationen möchten in den nächsten Monaten wieder mehr Personal einstellen.

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, welches am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist, belastet die Unternehmen zusätzlich mit Bürokratie. Doch wie groß ist der Aufwand eigentlich? Der Mittelstandsverbund hat seine Mitglieder im Rahmen der aktuellen Konjunkturumfrage danach gefragt. Für rund 45 Prozent der Verbundgruppen bringt das neue Gesetz einen hohen oder sogar sehr hohen Bürokratieaufwand mit sich. Als moderat oder gering schätzen lediglich 37,5 Prozent das Gesetz und dessen zusätzliche Auflagen ein. 

„Wir werden in diesem Jahr noch weiter und intensiv dafür kämpfen, dass keine neuen Bürokratiemonster entstehen und vor allem auch Bürokratie abgebaut wird. Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ist ein aktuelles Beispiel dafür, was den Unternehmen an zusätzlichen Pflichten ins Haus geflattert ist. Und das in einer Dauerkrisenzeit, in der wir das eigentlich gar nicht verkraften können. Hier erwarten wir von der Politik die Einsicht, dass die Unternehmen nicht noch zusätzlich mit neuer Bürokratie überhäuft werden dürfen. Niemand verweigert sich der Nachhaltigkeit und dem Schutz von Menschenrechten – im Gegenteil. Die Unternehmen tragen schon jetzt ein hohes Maß an Verantwortung und gehen dieser auch pflichtbewusst nach“, appelliert Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer Der Mittelstandsverbund.

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