Swissbau

Umbruchstimmung in Basel

902 Aussteller und 92.269 Besucher auf 110.000 qm: Dem Zwei-Jahres-Turnus entsprechend brachte die Swissbau in Basel vom 14. bis 18. Januar wiederum alles rund um die Immobilienbranche zusammen. Ein Großereignis

902 Aussteller und 92.269 Besucher auf 110.000 qm: Dem Zwei-Jahres-Turnus entsprechend brachte die Swissbau in Basel vom 14. bis 18. Januar wiederum alles rund um die Immobilienbranche zusammen. Ein Großereignis in der Schweiz und eine wichtige Schnittstelle für die aktuellen Herausforderungen, die das Zeitalter der Digitalisierung mit sich bringt. Inspiriert durch die Netzwerkplattform „Swissbau Focus“ mit ihren 80 Veranstaltungen, das „Innovation Lab“ mit 77 Partnern aus Forschung und Planung sowie der 3-D-Show im „iRoom“ sorgte die führende Fachmesse wieder für wichtige Impulse.

Gleichwohl muss auch die Swissbau, wie andere Messestandorte, Flächen und Resonanz einbüßen. Denn vergleicht man die Zahlen 2020 mit denen der letzten Veranstaltung von 2018 sind es nun 144 Aussteller und 5.650 Besucher weniger. Sichtbar wurde der Schwund vor allem bei den Küchen, die bekanntlich in der Schweiz mit den Neuimmobilien verkauft und vermietet werden. War dieser Bereich neben der „Trendwelt Bad“ immer ein attraktiver Magnet, u. a. auch für deutsche Küchenaussteller, reduzierte sich das Spektrum diesmal deutlich und sorgte bei den Beteiligten für große Enttäuschung. Lediglich Team7 sowie die drei Schweizer Küchenproduzenten Stöcklin, Forster und Tiba kamen mit einem eigenen Stand. Neben den deutschen Händlern Grimm und Möbel Dick bzw. dem Innenarchitekturbüro Decuspena mit Ernestomeda-Küchen lag der Fokus vor allem auf der Gerätetechnik. Allen voran die BSH, die mit Bosch, Siemens, Gaggenau und jetzt auch Neff den mit Abstand größten Stand belegte. Ebenfalls recht groß präsentierten sich Miele und V-Zug, während andere sich mit weniger Quadratmetern begnügten. Selbst Franke, Samsung und Bora traten in ungewohnt kleinem Maßstab auf.

Hintergrund sei die allgemeine Messemüdigkeit, ausgelöst durch die Umverteilung der Marketingbudgets in Richtung digitaler Kanäle. Außerdem habe sich der Markt nach der Insolvenz von Alno/Piatti in seiner Lieferantenstruktur mittlerweile konsolidiert. So lautet die gängige Meinung. Hinsichtlich der Konjunktur gebe es jedoch keine Einbrüche. Rainer Klein, Geschäftsleiter beim Branchenverband Küche Schweiz, geht aufgrund einer wachsenden Bauwirtschaft vielmehr von einer weiterhin stabilen Nachfrage aus, wenn auch mit kleineren Zuwächsen.

Was es Neues in Basel zu sehen und über den Markt zu erfahren gab, lesen Sie in der möbel kultur 2/2020, denn die Redaktion war für Sie vor Ort. (Erste Fotos hier auf dieser Plattform)