Alno AG

Tahoe will 60 Millionen Schadensersatz

Zwei Jahre liegt die Insolvenz der Alno AG bereits zurück, doch bis die komplexen Verwicklungen aufgearbeitet sind, wird es noch eine ganze Weile dauern. Wie sich schon damals ankündigte, hat

Zwei Jahre liegt die Insolvenz der Alno AG bereits zurück, doch bis die komplexen Verwicklungen aufgearbeitet sind, wird es noch eine ganze Weile dauern. Wie sich schon damals ankündigte, hat jetzt der ehemalige Hauptinvestor Tahoe beim Landgericht Hechingen Klage eingereicht und verlangt von den beiden früheren Vorständen Max Müller und Ipek Demirtas 60 Mio. Euro Schadenersatz. Im Raum stehen nach Informationen der FAZ vom 19. Juli Kreditbetrug und eine falsche Darstellung der Vermögenslage des damaligen Konzerns.

Tahoe, ein Investmentzweig des bosnischen Familienunternehmens Hastor, war im Jahr 2016 bei dem damals schon wirtschaftlich angeschlagenen Küchenproduzenten aus Pfullendorf eingestiegen. Moebelkultur.de hatte ausführlich über den Verdacht auf Insolvenzverschleppung und das dramatische Nachspiel der Alno-Insolvenz berichtet.

Auch die Staatsanwaltschaft in Stuttgart ermittelt weiterhin gegen das frühere Management der Alno AG, so heißt es in der FAZ, wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung und Betrug gegen zwölf ehemalige Vorstandsmitglieder und Geschäftsführer der Alno AG und ihrer einst sechs Tochterunternehmen. Noch größere Kreise könnte die Alno-Insolvenz nach sich ziehen, wenn sich ein Fehlverhalten des Haushaltsgeräteherstellers Bauknecht und dessen einstigen Chefs Marc Bitzer (bis Ende Oktober 2014 im Alno-Aufsichtsrat und heute Vorstandsvorsitzender der Mutter Whirlpool) nachweisen ließe.