„Wir haben verstanden“, ein oft gehörter Satz gestern beim GPK-Gipfeltreffen in Frankfurt. Doch so sehr der Gipfel auf die Zukunft ausgerichtet war und Gemeinsamkeiten beschworen wurden, brachen auch uralte kontroverse Positionen – Endverbrauchertage für die Messe, Onlineverkäufe der Industrie – auf. Die Zusammenlegung von Ambiente, Christmasworld und Creativeworld im Februar 2023, die Philipp Ferger, Messe Frankfurt, als „Effizienzgewinn“ pries, weil Sortimentsgrenzen verschwimmen und Händler sich bei nur einem Besuch bereichsübergreifend informieren und einkaufen können, sehen manche Händler und Aussteller problematisch. Es seien Ordermessen und es dauere Stunden, (Weihnachs-)Aufträge zu schreiben, Hektik und Nachbereitungen werden zunehmen, lauteten ihre Argumente. Von der noch angespannteren Hotelsituation, wenn 5.000 bis 6.000 Aussteller mitmachen, ganz zu schweigen.
Alle Marken wünschen sich, eine Öffnung der Messe für Endverbraucher:innen. Das regte auch Michael Eichinger, Zwiesel, an. Ein Händler-Kommentar dazu: „eine Voll-Katastrophe“, weil viele Dinge, die auf der Messe gezeigt werden, dann doch nicht im Sortiment landen und wegen der Preise. Doch auch hier bemüht sich die Messe Frankfurt um Lösungen. Es gibt konkrete Gespräche mit Hoteliers und locker angedacht ist ein separates Endverbraucher-Event in Frankfurt.
Die Messe will weg vom Quadratmeterverkäufer für die Branche hin zum Türöffner für die Kund:innen und zu ganzjähriger Partnerschaft. Fünf Tage hochemotionale Live-Messe und 360 Tage Kontakt über Nextrade, die digitale Order- und Datenplattform. Was möglich ist, stellten Ferger und Claus Tormöhlen, Head of Brandmanagement, vor.
Spannend auch, was Boris Hedde, IFH Köln-Geschäftsführer, dann zur aktuellen Branchenstudie „Quo vadis, GPK-Fachhandel“ sagte, die Datenmaterial aus Endverbraucher:innensicht liefert und die Käufer:innen-Präferenzen spiegelt. Explizit geht es auch darum, wie Endverbraucher:innen Marken wie Zwilling, Rösle oder Rosenthal sehen. Hedde zeigte die Produkt-Kaufkriterien und die sieben Kernbedürfnisse auf. Darum, wie das Fachgeschäft der Zukunft aussehen sollte, um attraktiv zu sein, ging es auch in der anschließenden Gruppenarbeit, bei der lebhaft diskutiert wurde. Ideen - ein Geschäft als Wohnung gestaltet - gibt es viele.
Mehr zum Branchen-Gipfeltreffen lesen Sie in der August-Ausgabe der „P&G“.