Der EK Passion Star 2021 wird in die Annalen des begehrten Handels-Awards der EK/Servicegroup eingehen: Nie waren Leidenschaft und Engagement im Einzelhandel gefragter als im ersten Corona-Jahr 2020. In einem von Existenzkämpfen geprägten Umfeld haben sich auch die 3.800 EK Anschlusshäuser in Deutschland, Frankreich, Österreich und den Niederlanden bewegt. Dabei wurden Geschichten von Handelspartner:innen geschrieben, die trotz oder gerade wegen Corona Herausragendes geleistet haben. Vier von ihnen wurden gestern auf der EK LIVE ausgezeichnet. Zwei der Preisträger handeln in Deutschland, je einer in Österreich und den Niederlanden.
So geht der Passion Star für soziales Engagement an Electroplus-Partner Jochen Malz (D). Der rührige Unternehmer hat im Corona-Jahr 2020 nicht nur sein Hausgeräte-Imperium (6 x in Ostwestfalen) auf Kurs gehalten, sondern auch eine Idee in die Tat umgesetzt, die weniger mit dem Geschäft, aber umso mehr mit den Menschen in der Region zu tun hat. Inspiriert durch einen Fernsehbericht über Menschen in Quarantäne, die ihre Wohnung nicht verlassen durften, initiierte Jochen Malz die „Wir kaufen für euch ein“-Aktion. Im Blick hatte er dabei auch die Sorge vieler älterer, oft alleinstehender Menschen, sich in vollen Geschäften beim Einkaufen zu infizieren. Mit seinem Team im Rücken, das ohne Ausnahme mitzog, versprach er: „Wir erledigen Ihre Einkäufe zu 100 Prozent ehrenamtlich und berechnen nur die Artikel, die Sie bestellt haben.“
Den Passion Star für Kreativität in der Not gewann der Modehändler Bas Kamst (NL). Der Niederländer, der an fünf Standorten in Coevorden, Dalfsen, Emmen, Hardenberg und Nieuw-Amsterdam aktiv ist, beschreibt seine Grundhaltung mit den Worten „Wir wollen jeden Tag etwas im Leben mindestens einer Person verändern – und zwar nicht nur im Leben der Kunden, sondern auch in dem unserer Mitarbeiter." Entsprechend ausgeprägt ist nicht nur die gelebte Kundenorientierung, sondern auch die Begeisterungsfähigkeit seines Teams. Im Corona-Jahr 2020 zeigte sich, wie richtig Bas Kamst mit seiner Philosophie liegt. Statt zu Hause zu bleiben, lieferten die Kolleg:innen über die Website bestellte Waren an die Kunden aus. Wer nicht online shoppen konnte oder wollte, wurde – nach Anmeldung – exklusiv abends privat in den Filialen beraten.
Den Passion Star für Mitarbeitermotivation in der Krise wurde Christine Kulterer vom Geschenkehaus Offner in Wolfsberg (A) verliehen. Für Christine Kulterer ist die fachliche und persönliche Entwicklung ihrer Mitarbeiter:innen Herzensangelegenheit und Investition in die Zukunft zugleich. Und so machte die Geschäftsführerin des Geschenkehauses Offner in Wolfsberg/Kärnten aus der Not eine Tugend und nutzte die Lockdown-Zeiten, um ihr gesamtes Team über Webinare und Digi-Training weiterzubilden. Darüber hinaus holte sie innovative Salzburger Personalentwickler ins Haus, um die Mannschaft fit zu machen für den digitalen Handel, die aktive Kundenbindung über die Sozialen Medien und andere Online-Kanäle. Ein unternehmerisches Engagement, das schon im vergangenen Jahr auf besondere Art und Weise Früchte trug: Da etablierte Wege zu den Kunden wie z. B. Kochshows oder VIP-Shopping versperrt waren, beschritt das Offner-Team ganz neues Terrain. Mit Homestories – ob beim Kekse backen, Wandern oder auf dem Bauernhof – erzeugten die Mitarbeiter:innen Kundennähe auf Augenhöhe via Instagram und Facebook.
Der Passion Star für selbstlose Hilfsbereitschaft: Diesen Sonderpreis erhielten Christiane und Mario Münzner, Inhaber von „Bergglas“/Schwarzenberg. Was sie getan haben, ist für sie nicht der Rede wert: zu helfen, wo Hilfe nötig ist. Denn im Erzgebirge unterstütze man sich, wo man kann, sagen Christiane und Mario Münzner. Obwohl: Ländergrenzen kennen sie dabei offensichtlich nicht! Das Unternehmer-Ehepaar führt in Schwarzenberg ein Fachgeschäft mit 50 Prozent GPK und 50 Prozent Volkskunst aus dem Erzgebirge, die besonders im 4. Quartal gefragt ist. Mit dem zweiten Lockdown vom 14. Dezember sanken die Hoffnungen auf einen versöhnlichen Jahresabschluss auf einen Tiefpunkt. Keine leichte Zeit, doch der Blick der Münzners richtete sich nach Sachsen-Anhalt. Noch nicht unmittelbar von der landesweiten Zwangsschließung bedroht, musste sich dort ein Kollegen-Ehepaar aus der gemeinsamen EK Erfa-Gruppe in Quarantäne begeben. Für das Geschäft in ähnlicher Größenordnung eine Katastrophe, da der Betrieb allein mit den zwei Mitarbeiterinnen im Weihnachtsgeschäft nicht aufrechtzuerhalten war. Die Schwarzenberger überlegten nicht lange und brachen am besagten 14. Dezember in aller Frühe in das benachbarte Bundesland auf. „Wir sind eure Helfer“ verkündeten sie den Mitarbeiterinnen des Kollegengeschäftes und klärten damit die Rollenverteilung für die kommenden zwei Tage.