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„Pandemie wird Insolvenzen im Einzelhandel beschleunigen“

Trotz der aktuellen COVID-19-Pandemie konnte der deutschlandweite Investmentmarkt für Handelsimmobilien im ersten Quartal 2020 ein Transaktionsvolumen von 5,05 Mrd. Euro verzeichnen. Mit diesem Wert ist das Ergebnis nicht nur fast

Trotz der aktuellen COVID-19-Pandemie konnte der deutschlandweite Investmentmarkt für Handelsimmobilien im ersten Quartal 2020 ein Transaktionsvolumen von 5,05 Mrd. Euro verzeichnen. Mit diesem Wert ist das Ergebnis nicht nur fast doppelt so hoch wie im Vorjahresquartal (+94 %), sondern stellt zugleich das stärkste Auftaktquartal aller Zeiten dar. Damit sind Handelsimmobilien mit einem Anteil von rund 27 Prozent am Gesamtgewerbetransaktionsvolumen auch weiterhin hinter Büroimmobilien die zweitbedeutendsten Nutzungsarten am deutschen Investmentmarkt.

Zweifelsohne wird die aktuelle Situation großen Einfluss auf das künftige Marktgeschehen haben. „Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind in den Zahlen des 1. Quartals nicht ablesbar, für das zweite Quartal rechnen wir jedoch mit einer deutlich geringeren Transaktionsaktivität und generell mit einem deutlich niedrigerem Gesamttransaktionsvolumen“, sagt Jörg Krechky, Director und Head of Retail Investment Services Germany bei Savills, und erläutert: „Die Pandemie wirkt als Beschleuniger für Insolvenzen im Einzelhandel, insbesondere im Textilsegment sowie in der Gastronomie.“

Größere Übernahmen und Portfoliokäufe dominierten das Marktgeschehen in den ersten Monaten des Jahres, während Einzeltransaktionen lediglich 30 Prozent des Transaktionsvolumens ausmachten. Ausschlaggebend waren vor allem zwei große Portfoliotransaktionen: Zum einen die Übernahme der SB-Warenhauskette Real mit 80 Objekten durch SCP und x+bricks und zum anderen die Beteiligung des US-Immobilieninvestors RFR an 30 deutschen Kaufhof-Immobilien. Demzufolge ist auch die durchschnittliche Transaktionsgröße in die Höhe geschnellt – die Anzahl der registrierten Transaktionen hingegen ist so niedrig wie seit fünf Jahren nicht mehr und lag in den letzten zwölf Monaten bei 489 Deals.

Auch die Aufteilung des Handelsvolumens nach Assetklassen ist von den Portfoliotransaktionen geprägt. So ist es wenig überraschend, dass Super- und Verbrauchermärkte sowie SB Warenhäuser und Discounter für mehr als 30 Prozent des Volumens verantwortlich waren, gefolgt von Warenhäusern mit rund 20 Prozent.Fachmarktzentren machten rund 17 Prozent des Einzelhandelstransaktionsvolumens aus, Geschäftshäuser folgen mit 16 Prozent auf Rang 4. Shopping-Center-Transaktionen gab es im ersten Quartal nur wenige – der Anteil am Gesamtvolumen betrug lediglich rund 6 Prozent.