Die 25. Möbelrunde Ostwestfalen u.a. mit Jan Kurth, Dr. Jan Bergmann, Uwe Kreidel, Melanie Thomann-Bopp, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Dirk Hardeck (v.l.), Foto: VHK/VDM

25. Möbelrunde Ostwestfalen

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur zu Gast in Kirchlengern

Nach den Corona-Jahren hatten die Verbände der Holz- und Möbelindustrie VHK/VDM jetzt erstmals wieder zur Möbelrunde ins Hettich-Forum nach Kirchlengern geladen. Dieses Mal stand die Podiumsdiskussion unter dem Thema „Transformation und Kreislaufwirtschaft: Multiple Herausforderungen für die Möbelbranche“. Neben Uwe Kreidel (Hettich Marketing und Vertrieb), Dr. Jan Bergmann (Sonae Arauco Deutschland/ Präsident VHI), Melanie Thomann-Bopp (Geschäftsführerin Nolte Küchen) und Dirk Hardeck (Geschäftsführer Hardeck Möbel) war aus der Politik die NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Die Grünen) angereist.

Direkt in seiner Begrüßung ging Hausherr und Hettich-Beiratsvorsitzender Dr. Andreas Hettich auf die derzeit herausfordernde Lage in der Branche ein. Mona Neubaur gratulierte zunächst zum anstehenden Baubeginn des herausragenden Leuchtturmprojekts, der gemeinsamen Lehrwerkstatt in Löhne, die vom Wirtschaftsministerium NRW umfangreich gefördert wird. Ihren Impulsvortrag fokussierte die Ministerin dann auf die nötige Partnerschaft zwischen Politik und Wirtschaft. Denn überzeugt davon, dass die aktuellen Krisen mit ihrer außergewöhnlichen Verdichtung kein Ausnahmefall bleiben werden, stellte sie die keinesfalls rhetorische Frage, ob es reiche, was wir als Gesellschaft tun, um „enkeltauglich“ zu werden.

Mit dem Versprechen „Nordrhein-Westfalen bleibt ein attraktiver Wirtschaftsstandort“, umriss Mona Neubaur auch die Kernanliegen in der Industriepolitik der jetzigen Landesregierung: planbare Energiekosten, aktives Entbürokratisieren, verbesserte Infrastruktur, Transformation zur Kreislaufwirtschaft und zu erneuerbaren Energien, deren Ausbau durch verschiedene Maßnahmen bereits vorangetrieben wird. Ostwestfalen-Lippe sieht sie dabei als Pionier, denn diese Region stünde für Innovation und Zupacken. Dies gelte im Besonderen für die Möbelindustrie, die gut organisiert ihre anstehenden Herausforderungen seit jeher als Chancen wahrnimmt. Als mittelständische Branche, die nicht permanent im Fokus stünde, benötige sie indes eines engen Schulterschlusses zur Politik – auch wenn diese nicht jedes Problem lösen könne. Neubaurs Angebot deshalb: Im Sinne einer Veränderungspartnerschaft ein stets „offenes Ohr“ persönlich und ihres Hauses für die Belange der Wertschöpfungskette ‚Möbel‘ und deren Impulse.

Jan Kurth, Geschäftsführer VHK/VDM, griff dieses Angebot auf und forderte schnellere und verlässlichere Entscheidungen seitens der Politik sowie mittelstandsfreundliche Regelungen für die Branche ein.

In der anschließenden Diskussionsrunde mit Ministerin Neubaur, Melanie Thomann-Bopp, Dr. Jan Bergmann, Dirk Hardeck und Uwe Kreidel wurden sowohl Maßnahmen gegen die aktuelle Marktschwäche als auch Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft diskutiert. 

Nachdrücklich wurde seitens der Unternehmensrepräsentanten ein Praxischeck für politische Maßgaben durch Vertreter von Wirtschaft und Verbrauchern gefordert. Denn das derzeitige Stimmungstief, auch in der Möbelbranche, sei nicht allein psychologisch erklärbar. Trotzdem fange die Umkehr des Abwärtstrends in Deutschland in den Köpfen an. Das Fazit des VHK-Vorsitzenden Andreas Wagner (Rotpunkt Küchen) zum Tagungsende war zuversichtlich: Wir kommen da wieder raus!

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