Für vier Tage und noch bis heute läuft im österreichischen Wels die Giga-Messe. Obwohl besonders am Dienstag die Temperaturen nach oben schossen, war die Veranstaltung gut besucht. 25 Unternehmen, darunter auch die Neuzugänge Braun, Home24 und Möbel Hesse, mit über 200 Einkäufern aus den verschiedenen Warengruppenbereichen, sowohl Möbel als auch Wohnaccessoires, aus 15 unterschiedlichen Ländern sind vor Ort. Wenngleich eine Einordnung von Möbel Hesse bei den Giga-Einkaufsorganisationen noch nicht stattgefunden habe, da die kartellrechtliche Genehmigung noch nicht vorliege. Über 100 Aussteller präsentieren ihre Waren auf einer Gesamtfläche von 15.000 qm.
„Im Fokus der diesjährigen Messe steht die Ländervielfalt unserer Mitglieder und deren verschiedene Kulturen“, heißt es aus der Zentrale. Der Gedankenaustausch, über die Landesgrenzen hinaus, soll in den Vordergrund gestellt werden. Das zweite wichtige Messe-Thema betrifft, wie bereits erstmals in 2022 dargestellt, die Nachhaltigkeit. „Das neue Bewusstsein faire Produkte zu fairen Preisen zu erwerben, beschäftigt nicht nur weiterhin zunehmend unsere Kunden, sondern auch im Einkauf sehen wir uns in der Pflicht, dieses Thema stetig mit unseren Herstellern auszubauen und zu verbessern.“
Grund genug für den Verband, das Thema in verschiedenen Fachvorträgen wie „Design & Nachhaltigkeit“, „ESG im Vertrieb“ und „Feel @ Home“ in den Fokus zu rücken. „Durch erstmalige Produktschulungen unserer Hersteller versuchen wir letztendlich alle Bereiche abzudecken und das Bewusstsein unserer Mitarbeiter nochmals mehr zu schärfen.“
Die Giga-Messe gilt im Vorfeld der Herbstmessen in Deutschland immer auch als ein wichtiges Stimmungsbarometer. Auf die Frage, wie sich der Umsatz von Giga International im ersten Halbjahr 2023 entwickelt hat, antwortet Geschäftsführer Gerald Socher: „Trotz des Tourismusbooms und der damit verstärkten Reiselust unserer Kunden und des Einbruchs am Immobilienmarkt aufgrund der steigenden Preise für Baumaterialien, höheren Zinsen für Kredite und strengeren Kreditvergaberichtlinien liegen wir auch 2023 mit unserem Einkaufsverband besser als das Marktumfeld, insbesondere durch unsere neuen Mitglieder Braun und Home24.“
Dass die Zeiten herausfordernd sind, zumal die Kund:innen preissensibler geworden sind, räumt Socher jedoch ein: „Die Kunden sind durch die derzeit vorherrschenden Umstände am Weltmarkt wie Inflation, Krieg in der Ukraine, Einbrüche in der Immobilienbranche, Kreditzinserhöhungen u. ä. verunsichert und vergleichen die Preise und Produkte noch intensiver und reagieren jetzt noch sensibler als noch bis vor Kurzem. Hier ist es unsere Pflicht, auf die veränderten und daraus neu entstandenen Bedürfnisse unserer Kunden umgehend zu reagieren, aber auch gezielt mit neuen Modellen und Innovationen entgegenzuwirken.“ In dieser schnelllebigen Zeit sei es wichtig, weiterhin eine Kundenbindung zu schaffen. „Die Kunden erwarten unvergessliche Einkaufserlebnisse, erst dann werden Sie zu wiederkehrenden Kunden. Das Ziel des Handels ist es somit, den Kunden unterschiedliche Einkaufsmöglichkeiten mit der richtigen Mischung aus stationären und online – also Omnichannel – Einkaufswelten zu vermitteln um immer wieder interessant zu bleiben bzw. im Trend zu liegen.“