Der Online-Handel gilt als einer der großen Gewinner der Pandemie. Doch auch diese Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen. Orderchamp zum Beispiel arbeitet gerade daran, seine internationale Infrastruktur auszubauen. Das 2019 gegründete Unternehmen will in Deutschland stärker durchstarten. „Orderchamp hat von Beginn an ein Geschäftsmodell verfolgt, das auf Internationalität ausgelegt ist. Deshalb hat die Plattform sich in den vergangenen drei Jahren in Deutschland auch schon sehr gut entwickelt. Deshalb ist jetzt eine logische Folge, dass das Management sich entschlossen hat, den deutschen Markt mit einem entsprechenden Set-up zu bearbeiten, um näher an den Handelspartnern zu sein“, erklärt Country Manager Maximilian Gassner in der „möbel kultur“.
Schon jetzt verbindet Orderchamp über 15.000 deutsche Einzelhändler und Marken auf seinem kuratierten Online-Marktplatz – davon sind wiederum 5.000 Händler dem Bereich Home & Living zuzuordnen. Auf internationaler Basis sind die Zahlen noch imposanter: Über 75.000 Einzelhändler bieten mehr als 400.000 Produkte von über 4.500 verschiedenen europäischen Marken an, und zwar in Kategorien wie unter anderem Home & Living, Kitchen & Dining sowie Baby & Kids. Der Vorteil für die Nutzer: Basierend auf Algorithmen werden Händlern mit den richtigen Marken und Produkten maßgeschneiderte Empfehlungen gegeben. Das Geschäftsmodell beruht auf der Überzeugung, dass kleinere Händler sich vor allem durch ein einzigartiges Markenangebot basierend auf ökologisch nachhaltigen, sozial verträglichen Kriterien Wettbewerbsvorteile gegenüber dem „anonymen“ Online-Handel verschaffen können. Deshalb lässt Orderchamp auch nur etwas mehr als ein Drittel der Interessenten zu, die sich für einen Verkäufer-Account bewerben. „Händler in Deutschland können gespannt auf unsere kommenden Initiativen sein und in Zukunft mit Orderchamp auf Trends noch kurzfristiger reagieren“, betont Maximilian Gassner.
Bereits sehr erfolgreich in der DACH-Region unterwegs ist Connox. Mit Beginn der Pandemie rollte eine riesige Nachfragewelle auf das Unternehmen zu – und damit eine enorme Herausforderung, wie Geschäftsführer Thilo Haas im Gespräch mit der „möbel kultur“ unterstreicht: „Wenn sich der Umsatz innerhalb von zwei Wochen verdoppelt, dann verdoppelt sich alles: Umsätze, Pakete, Kundenanfragen, Retouren und so weiter. Aber natürlich konnten wir nicht plötzlich unser Personal duplizieren, auch wenn wir versucht haben dieses aufzustocken, zum Teil über Zeitarbeitsfirmen. Doch gerade im Service und in der Beratung kann man angesichts der komplexen Produkte nicht einfach mit Zeitarbeitern agieren.“ Die Probleme wurden kreativ und mit einer offenen Kommunikation gelöst. Aktuell ist der extreme Boom im Einrichtungsbereich nicht mehr da, „aber die Nachfrage ist immer noch sehr gut“, so Haas. Der Anteil des Online-Handels am Möbelgeschäft werde weiter steigen und nachhaltig sein.
Was Connox und Orderchamp im nächsten Jahr planen, warum die Logistik jetzt den Unterschied macht und viele weitere spannende Themen lesen Sie im E-Commerce-Special in der Dezember-Ausgabe der „möbel kultur“.