BME
Einkäufer wappnen sich gegen Corona
Gegen die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie in China wappnen sich deutsche Einkäufer, Logistiker und Supply Chain Manager aktuell mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen. „In vielen der betroffenen Unternehmen werden
Gegen die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie in China wappnen sich deutsche Einkäufer, Logistiker und Supply Chain Manager aktuell mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen. „In vielen der betroffenen Unternehmen werden Task-Force-Einheiten gebildet, die mögliche Störungen der Lieferketten schnell aufspüren und zeitnah beheben sollen“, sagte der China-Beauftragte des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME), Riccardo Kurto, am Montag in Eschborn.
Der Einkauf wisse um seine Verantwortung. Deshalb wende er im Rahmen seines Risikomanagements viel Zeit für die intensive Überprüfung der Beschaffungsaktivitäten in China und Ostasien auf. „Einige Unternehmen berichteten uns, dass sie gemeinsam mit ihren chinesischen Lieferanten bestehende oder drohende Lieferengpässe in der Volksrepublik identifizieren und geeignete Notfallpläne entwickeln“, fährt Kurto fort. Dazu gehöre auch die genaue Analyse des Ausmaßes und der möglichen Dauer der Epidemie. Außerdem prüften sie, wie lange auf ausbleibende oder sich verzögernde Sendungen von Rohstoffen und Produktionsmaterial ohne größere finanzielle Einbußen gewartet werden könne. Ein weiteres To Do sei die Prüfung alternativer Verkehrsträger, um Transportausfälle oder -verzögerungen rechtzeitig entgegenzuwirken.
Aus seinem Mitgliedernetzwerk in China erfuhr der BME, dass derzeit alternative Lieferquellen in anderen Teilen der Welt erschlossen werden. Mehrere deutsche Industrieunternehmen hätten zudem bestätigt, dass ihre Geschäftsaktivitäten in China durch die Coronavirus-Epidemie – wenn nicht massiv, so zumindest empfindlich – gestört seien. Bereits geschlossene Fabriken würden aufgrund der Quarantänebestimmungen nur sehr langsam wieder hochgefahren – und das auch nur mit begrenzter Mannschaft. Produktionszahlen müssten deshalb gesenkt werden. Einzelne Firmen teilten mit, sie könnten kein Personal zur Durchführung von Freigabeinspektionen schicken, was die Lieferungen nach Europa weiter verzögere.
Kurto betonte, dass sowohl das Verständnis der deutschen und europäischen Unternehmen für die dramatische Situation in China als auch deren Solidarität mit der dortigen Bevölkerung sehr groß sei. Die chinesischen Lieferanten setzten alles daran, um mit dieser Situation fertig zu werden.
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