Galeria Karstadt Kaufhof

BBE Handelsberatung sieht neue Nutzungsmöglichkeiten für Immobilien

Zwar hat Galeria Karstadt Kaufhof in den vergangenen Wochen die Zahl der von der Schließung betroffenen Häuser bundesweit von 62 auf nunmehr 47 reduziert. Dennoch sei dies für die Mitarbeiter

Zwar hat Galeria Karstadt Kaufhof in den vergangenen Wochen die Zahl der von der Schließung betroffenen Häuser bundesweit von 62 auf nunmehr 47 reduziert. Dennoch sei dies für die Mitarbeiter und die Kommunen ein schwerer Schlag. „Für die betroffenen Städte ist der Verlust dieser klassischen innerstädtischen Magnetbetriebe eine große Herausforderung“, sagt Joachim Stumpf, Geschäftsführer der BBE Handelsberatung München.

„Auch wenn jetzt ungefähr ein Drittel der Häuser geschlossen werden, gibt es immer noch interessante Nachnutzungen. Denn viele Filialen haben relativ gute Lagen.“  Für realistische Nachnutzungen sei ausschließlich die Lagequalität ausschlaggebend und eindeutig ist auch die Tatsache, dass jede Nachnutzung in der Regel weniger Retail-Verkaufsfläche aufweisen wird. Dies, so Stumpf, würden zum Beispiel die erfolgreichen Verwertungen von Warenhausstandorten zeigen. Die Lösungen reichen von gemischt genutzten Neubauten mit Retail-Flaggship-Stores, Büro und Wohnnutzungen wie z.B. dem Karstadt am Dom in München über Single-Tenant-Lösungen durch Ikea in HH-Altona oder bis hin zu Fachmarkt geprägten Nutzungen, z.B. beim ehemaligen Hertie in Erkrath. „Sicherlich gibt es kein Patentrezept und jeder Standort muss individuell geprüft werden. Aber die Geschichte der Warenhäuser in Deutschland hat gezeigt, dass man mit tragfähigen Konzepten eine erfolgreiche Nachnutzung etablieren kann.“ Es gilt speziell für die jeweilige Immobilie abgestimmte Einzellösungen zu entwickeln. Bei jedem frei werdenden Gebäude muss laut Stumpf abgewogen werden, ob eine Nachnutzung im Zuge einer Nachvermietung, eines Umbaus oder ein Abriss und Neubau die beste Alternative ist.

Dass ein anderer großer Warenhausbetreiber die bald leerstehenden Immobilien übernimmt, hält der Handels- und Immobilienexperte für unrealistisch. „In Zeiten von Corona und eines boomenden Online-Handels sind die Innenstädte derzeit schwer unter Druck. Kundenfrequenzen und Umsätze sind noch weit von den Zahlen vor der Pandemie entfernt. Da werden Investoren natürlich vorsichtiger und zurückhaltender“, so Stumpf. Die BBE Handelsberatung hat bereits in der Vergangenheit zusammen mit ihrem Tochterunternehmen IPH Handelsimmobilien bundesweit individuelle und erfolgreiche Nutzungskonzepte für großflächige Handelsimmobilien erarbeitet.